Der Begriff «regenerative» steht für «wiederherstellen», da es nicht mehr ausreichen wird, Dinge nur zu verhindern (z.B. den Klimawandel) oder zu bewahren. Wir haben in gewisse Kreisläufe so stark eingegriffen, dass wir werden «reparieren» müssen. Dies betrifft auch unsere menschliche Kultur, in der uns im Sozialen vieles verloren gegangen ist (entgegen häufiger Annahmen auch in ländlichen Regionen). Artivism setzt sich zusammen aus «Art» (Kunst) und Aktivismus. Kunst trägt wesentlich zum sozialen Wandel bei und hat aber auch die Tendenz, sich in den Elfenbeinturm (und in die Städte) zurückzuziehen. Wir wollen Kunst, die sich mit der Welt auseinandersetzt, partizipativ ist, Diskurse anregt und fördert sowie Lösungen und Alternativen für viele zugänglich macht.
Dabei ist eine Hauptfrage, ob Wandel gelingen kann, wenn ein relevanter Anteil der Bevölkerung Nachhaltigkeit als Verzicht und als ein «in den sauren Apfel beissen empfindet». Könnten wir stattdessen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Nachhaltigkeit Vorteile für alle bietet? Aber nicht für alle die gleichen Vorteile, da nicht alle gleich sind. Was könnten diese Vorteile für unterschiedliche Bevölkerungsschichten sein? Wer kann durch welche Narrative angesprochen werden?
Dazu wird in den Futopia Zukunftslabs praxisnah, respektive direkt dort, wo das Leben stattfindet, geforscht. Wir orientieren uns am Modell des Living Labs, an Reallaboren und partizipativer Forschung und Entwicklung.
Zukunftslabs warten mit Kunstinstallationen und partizipativer Kunst auf. Diese setzt sich mit dem «Schönen Leben 2.0», zukunftsfähigen Lebensstilen, neuen Narrativen und unserem Verhältnis zur Natur auseinander. Künstler:innen gestalten in dem Kontext die Räume, die dadurch einen einzigartigen Charakter bekommen. Ein Thema ist die Schaffung regenerativer Räume, da wir zusehends mehr erschöpft sind von der Lebenswirklichkeit und den Krisen, die noch zunehmen werden. Wo tanken wir Kraft, laden uns auf und entwickeln neuen Mut und neue Ideen? Wie schaffen wir Räume, die dies leisten können, Bewusstsein fördern und verhindern, dass sie einfach nur Fluchtorte vor der Realität sind?
In einem nächsten Schritt möchten wir auf Tour gehen und direkt zu den Menschen, indem wir Dialogräume schaffen. Transformationstage zeigen Möglichkeiten auf und bieten Raum für Entwicklung. Ergebnisse künstlerische und partizipativer Prossesse präsentieren wir im Rahmen eines jährlich stattfindenden Zukunftsfestivals und entwickeln sie zugleich in dem Rahmen weiter.
Kunst im öffentlichen Raum macht auf die Zukunftslabs aufmerksam und lädt ein. Podcasts zu Zukunftsthemen sind mit Orten und Räumen verknüpft. Audio-Walks schaffen die Verbindung zur Region. All dies ist adaptierbar auf neue Orte und Zukunftslabs. Für die Finanzierung werden Stiftungen im Kulturbereich angefragt. Kunst könnte aber auch eine Einnahmequelle sein (Tokens).