Die 20 Themen

Die zwanzig Themen sind

Wandel / Wohnen / Tourismus / Verhältnis zur Natur / Landwirtschaft / Arbeiten / Energie / Renaturierung und Landschaftsgärten / Konsum (Supermarkt der Zukunft) / Kultur / Bauen / Demokratie / Film und Fernsehen / Sichtbarkeit von Lösungsansätzen / Grundhaltungen zu Technik / Konkurrenz und Kooperation / Umweltpsychologie / Ernährung und Gesundheit / Zukunft der Finanzwirtschaft / Umweltbildung / Positive Science Fiction und Zukunftsgeschichten (Quintessenz, Synopse)

Das Vorgehen wird immer wieder angepasst, je nach Thema und aufgrund der Lernerfahrungen aus den vorherigen Prozessen. Wir wenden partizipative Methoden an und schaffen insbesondere mit Rollenspielen zu Zukunftsfragen.

Beim Thema Wandel wählen wir folgendes Vorgehen:

  • Identifikation von Akteur:innen im Bodenseeraum, die sich mit Modellen für sozial und ökologisch nachhaltiges Leben beschäftigen und einen öffentlichen Auftritt haben, respektive Öffentlichkeitsarbeit machen, um für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. Dies können sowohl Städte und Kommunen sein wie auch zivilgesellschaftliche Organisationen.
  • 30 Interviews mit relevanten Akteur:innen; Sammlung der jeweiligen Narrative und Botschaften, die sie kommunizieren, auch in Verbindung mit Lösungsansätzen, die propagiert werden. Plus reflexive Fragen, um herauszufinden, welche Narrative bei welchen Bevölkerungsgruppen, wie gut funktionieren und wen man in ihrem Empfinden mit diesen Botschaften nicht erreicht.
  • Präsentation und Reflexion der Narrative plus Entwicklung neuer Narrative in zwei Workshops mit Bürger:innen und Interessierten im Oberthurgau, Vorarlberg oder Baden-Württemberg.
  • Fünf partizipative Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen in fünf Orten der Bodenseeregion: »Auf dem Marktplatz« holen wir bei den Bürger:innen Resonanz ein auf die Nachhaltigkeitsnarrative; Open Air Poster-Austellung (analog oder digital per QR-Code)
  • Identifikation von breit anschlussfähigen Narrativen bzw. Identifikation von Bedarf an anderen Narrativen, die noch nicht entwickelt sind; Sammlung und Präsentation in Abschlussveranstaltung in Egnach und über die Blog-Plattform Steady.

Eine ähnliche Vorgehensweise planen wir für den Themenschwerpunkt Wohnen. Wir führen Interviews mit Akteur:innen oder Bewohner:innen nachhaltiger Wohnprojekte. Die Fragestellung ist, inwiefern die Umgebung das eigene Konsumverhalten beeinflusst und welche Narrative dabei wirksam sind. Im weiteren Prozess fragen wir uns, ob diese Narrative das Potential haben, breitere Bevölkerungsschichten anzusprechen und übertragen werden können.

Beim Tourismus suchen wir die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Fairunterwegs und Terran Schweiz sowie Tourismusorganisationen, Städten  und entsprechenden Bildungsinstitutionen. Netto-Null CO2 geht nicht ohne die Frage nach dem Konsumverhalten in Bezug auf den Urlaub. Der Status von Ferien ist eng verknüpft mit dem Wohlstand, der im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Darauf wollen wir in unserer Kommunikation Bezug nehmen. Auch hierfür kreieren wir neue Narrative. In Workshops und mit einem Rollenspiel »erträumen« wir uns die Ferien der Zukunft. In dem Prozess fragen wir uns nach dem Potential von Trends wie Resonanz-Tourismus und von gemeinschaftsgetragenen Ansätzen wie genossenschaftliche Hotels und Seminarorte (und ob dies auf Ferienorte übertragen werden kann) sowie von crowdfinanzierten Travelfluencern. Aus diesen Ansätzen und weiteren Ideen entwickeln Arbeitsgruppen mit der Methode des Design Thinking fiktive, aber mögliche Angebote, die nachhaltigen Kriterien genügen. Der/die begleitenden Künstler:innen nehmen diese Ideen auf und entwerfen die Werbung dazu. Die Ergebnisse spielen wir an die Partnerorganisationen zurück und machen sie auf einer Webseite sichtbar. Wir prüfen, ob es Potenzial gibt für ein Regionalentwicklungsprojekt, das auf den Erkenntnissen aufbaut. 

Der Startpunkt in Bezug auf unser Verhältnis zur Natur beginnt mit der »WunderWelt« (Beschrieb auf der Startseite). Auf über zweihundert Quadratmetern entsteht eine Art bewohnbares Museum, das sich mit unserem Verhältnis zur Natur auseinandersetzt. Dabei bauen wir zuerst sehr stark auf dem Werk von Herbert Kopainig auf. Im weiteren Prozess sichten eine Projektgruppe die relevante Literatur und Forschung zu dem Thema, erstellt dazu einen Podcast und platziert prägnante Zitate an verschiedenen Orten in den Räumen. Es ist möglich das Zukunftslabor, respektive die »WunderWelt« für einige Stunden oder Tage zu besuchen. Im Nachhinein finden Befragungen bei den Besucher:innen statt, um zu erfahren, was der Ort und das vermittelte Wissen bei ihnen ausgelöst hat. In einem Blog auf Steady setzen sich Künstler:innen und Wissenschaftler:innen (Ethnologie, Populäre Kulturen, Psychologie, Ökologie) mit dem Thema auseinander. Wir können uns vorstellen, dass ein dauerhafter Ausstellungsort mit wechselnden Ausstellungen zu dem Thema Mensch und Natur entsteht. Auch halten wir das Thema für geeignet, um animierte und gamifizierte Webseiten zu entwickeln, die einem in eine (künstliche) Natur entführen, um aufzuzeigen, wie Menschen Natur im Laufe der Jahrhunderte wahrgenommen haben und wie die Zukunft aussehen könnte. Mit einem Rollenspiel fragen wir uns, wie die Rechte der Natur in Zukunft aussehen könnte und was die Zukunft sich diesbezüglich von uns wünscht. Kooperationen sind vorstellbar mit Organisationen und Bildungseinrichtungen der Naturpädagogik, Umweltpsychologie, der Populären Kulturen und der Kunst.

Landwirtschaft: Eigentlich wissen wir, dass es in der Landwirtschaft eine ganz grosse Transformation braucht. Die Fronten sind aber verhärtet und Veränderung in notwendiger Zeit vermutlich kaum möglich. Mehr Geld ausgeben für Bio-Lebensmittel will oder kann nur eine Minderheit. Und die Wut der Bauern richtet sich auch gegen die Umweltpolitik. Die Politik weiss zwar um den Klimawandel sowie die schwindende Biodiversität und knickt aber regelmässig ein, wenn die Bauern, respektive ihr Verband sich wehrt. Darum interessieren wir uns für disruptive Techniken und radikal neue Ansätze: Was wäre, wenn 80 % Prozent unserer Lebensmittel, Bio-Treibstoffe und Rohstoffe für Bau und Industrie aus Bioreaktoren kommen? Und zwar günstiger und zugleich umweltfreundlicher. Die Bauern produzieren nur noch kleine Mengen qualitativ hochwertige Terroir-Lebensmittel (https://www.aop-igp.ch/ueber-aop-igp/ursprung-und-terroir), die über lokale Kanäle und Hofläden direkt an die Kund:innen verkauft werden. Mindestens die Hälfte des Einkommens machen die Bauern aber über die Energiegewinnung auf ihrem Land (vor allem Solar, vereinzelt Wind). Wie Studien aufzeigen, kann dabei die Biodiversität, wenn entsprechend bepflanzt wird, ein mehrfaches über dem von landwirtschaftlich genutzten Land liegen. Uns interessiert auch die Optik: Damit nicht überall Solarpanels in Reih und Glied herumstehen, könnten Pflanzen nachempfundene Masten entwickelt werden, die mit Solarpanels bestückt sind. Die Bauern kultivieren also vor allem Energie und werden zu Energiebauern (neues Narrativ!). Ein weiteres Narrativ, das wir untersuchen möchten in Bezug auf die Akzeptanz ist der Begriff »Hüter:innen des Landes« (oder synonyme Begriffe). Uns interessiert, ob Grundsätze aus der Permakultur und indigene Sichtweisen anschlussfähig sind oder ob es doch eher technologische Entwicklungen sind, die Transformation ermöglichen. Mit einem Rollenspiel loten für verschiedene Sichtweisen, Befindlichkeiten und Möglichkeiten aus. Die/der begleitende Künstler/-in malt bunte Bilder dazu, vielleicht anhand von fiktiven Beispielen zukünftiger Landwirt:innen. Wir führen Workshops mit ganz unterschiedlichen Vertreter:innen der Bauernschaft durch und testen die fiktiven Beispiele auf die Akzeptanz in der Bevölkerung.

Arbeiten: »Aus den Bildern, die mit dem schönen Leben verbunden wurden, wurde eine große Erzählung, die besonders von der Politik bis heute wiederholt wird. Diese geht folgendermaßen: Wohlstand, Wachstum, Arbeitsplätze. Sie wird aber immer schwieriger zu erfüllen (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann) Uns interessiert, wie wir da wieder rauskommen. Es ist vermutlich einer der Hauptgründe, der der Transformation im Wege steht. Was für andere Erzählungen gibt es in Bezug auf Arbeit? Welche Technologien könnten uns befreien? Welche Glaubenssätze und Narrative wirken dem entgegen? In einem Rollenspiel analysieren wir die aktuelle Situation und entwickeln eine Vision einer wünschenswerten Arbeitswelt. Die/der begleitende Künstler:in veranschaulicht diese. Auf dieser Grundlage führen wir Einzelinterviews mit einer möglichst repräsentativen Menge an Menschen durch. Diese sind sehr offen gehalten, weil uns die Widerstände und die Emotionen interessieren, die sich zeigen, wenn wir diese Vision skizzieren. Diesen Bildern, Narrativen und Emotionen setzen wir dann in einem weiteren, prozesshaften Workshop mögliche Gegenteile entgegen. Es sollen Paare entstehen. Wir gehen davon aus, dass beim Thema Arbeit und Entlöhnung (Belohnung) ein sehr tiefgreifender Bewusstseinsveränderung notwendig ist, damit ein Wandel der Arbeitswelt möglich wird. Die sehr emotional geführte Diskussion zum Grundeinkommen zeigt dies in unserem Empfinden auf. Die Erkenntnisse sollen in die Arbeit bei Ima Adama einfliessen und einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Ein Medium könnte Film sein.

Die Energiewende als Chance. »Wenn wir den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, haben wir bis in zwanzig Jahren Energie in Hülle und Fülle. Und dies mit den heutigen technischen Möglichkeiten. Der Ökonom Jeremy Rifkin beschreibt in seinem Buch «Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft» die Chancen, die sich uns diesbezüglich bieten. Energie wird laut Rifkin, so wie vieles andere, fast nichts mehr kosten (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann) Ausserdem wissen wir von der Notwendigkeit der Energiewende. Und trotzdem sind die Widerstände gross. Wir legen den Fokus auf einen Aspekt, der so gut wie nie als solcher diskutiert wird und trotzdem vermutlich eine wesentliche Rolle spielt in der Diskussion: Die Ästhetik! Was bedeuten uns die grossen Bauwerke der Energiegewinnung des 20. Jahrhunderts wie Staumauern, Bohrplattformen und Atomkraftwerke? Wie stehen wir zu Solarkollektoren und Windrädern? Welche ästhetischen Alternativen gibt es oder sind vorstellbar? Dies loten wir in Rollenspielen aus. Zudem ist auch hier wieder die Kunst gefragt! Mit diesen künstlerischen Umsetzungen gelangen wir wiederum an die Bevölkerung und wollen wissen, was gefällt. Dabei ist es unser Ziel, eine hohe Medienpräsenz (Fernsehen, Magazine, etc.), in dem die Künstler:innen fiktive Beispiele nachhaltiger Energiegewinnung bauen und diese im öffentlichen Raum platzieren.

Renaturierung – Gärten, Landschaft und Wildnis: »Worin begründet sich aber überhaupt Schönheit? Eine Empfindung dafür musste erst entwickelt werden. Wir waren Vertriebene aus dem Paradies. Die Natur war uns nicht mehr Heimat und wurde meist als bedrohlich empfunden. Wetterereignisse, Naturkatastrophen und wilde Tiere waren für die Menschen gefahrvoll. Wir mussten der Natur trotzen. Das Schöne konnte demzufolge nur in der Zivilisation liegen. Bestenfalls noch in der gezähmten Natur in Form von Parkanlagen und Schlossgärten, die sich aber streng geometrischer Formen bedienten. Symmetrie und künstlich geschaffene Harmonie machten laut ersten Definitionen Schönheit aus, respektive ein Erleben von Schönheit (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann) Wilde Natur gibt es praktisch nicht mehr. Renaturierung wird aber, auch in Verbindung mit der Klimaerwärmung und Wasserknappheit zu einem grossen Thema. Das EU-Parlament hat im Februar 2024 beschlossen: Die Staaten müssen bis 2040 in 60 Prozent und bis 2050 in 90 Prozent der geschädigten Ökosysteme geeignete Maßnahmen für Renaturierung ergriffen haben (Quelle: Spektrum). Uns interessiert diese gewaltige Aufgabe für eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema. Geht es nur darum, etwas wiederherzustellen? Was sind die Referenzen für die Wiederherstellung? Ginge es besser, wenn man dies als Gestaltungsspielraum wahrnimmt, der sich bei (Perma-)kultur und Kunst bedient. Wer sind die verschiedenen Akteuren und ihre Interessen? Wir sichten die relevante Literatur und führen Expert:innen-Interviews durch. Bei der Präsentation der Ergebnisse und bei der Entwicklung von künstlerischen Umsetzungen gehen wir in Workshops auch partizipativ vor und wollen Narrative, Meinungen, Stimmungen und Gefühle ergründen. Dabei wird es Berührungspunkte geben zu dem Thema »Verhältnis zur Natur«.

»Konsum und Einkaufen sollen zu Handlungen der Freude werden und ein Ausdruck der Fülle sein. Was löst dieser Satz bei Ihnen aus? Dürfen wir dies? Mit gutem Gewissen konsumieren. Einkaufen muss einfach sein: Abo’s und Dinge nach Mass aus dem 3D-Drucker (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann) Uns interessiert, wie die Marktplätze der Zukunft aussehen könnten und was ihre sozialen Funktionen sind. Der Konsum ist relativ gut erforscht (z.B. vom Gottlieb Duttweiler Institut). Wie tragen Erkenntnisse zusammen zu möglichen, zukünftigen Entwicklungen und erfragen auf der Strasse, in Einkaufszentren und Workshops nach der Akzeptanz. Wir machen uns Überlegungen, inwiefern Produktion von Konsumgütern zugleich nachhaltig, fair und bezahlbar sein kann. Wir entwickeln in Design Thinking-Prozessen mögliche Produkte in Kombination mit neuen Vertriebsmodellen (Abonnementssysteme). Diese partizipative Forschung im Rahmen des Zukunftslab könnte der Vorläufer sein für ein grösseres Projekt, um auf »Tour« zu gehen und Zukunftsmodelle zu präsentieren auf ganz verschiedenen Marktplätzen (Einkaufszentren, Altstädte, Dorfkerne). Dabei wird der den Kontakt gesucht mit Ladeninhabern und Konsument:innen. Abschluss könnte eine Ausstellung sein zur Frage, wie der Supermarkt der Zukunft aussieht. Dies geschieht unter Einbezug von vielen Künstler:innen, die verschiedenste, teilweise auch verrückte und fantastische Shops betreiben. Zu dem Thema haben mit Akteuren, die sich damit auseinandersetzen, im Rahmen von Workshops bereits Überlegungen zu entsprechenden Aktivitäten stattgefunden. Hier könnte angeknüpft werden.

Bieten Kulturangebote die besseren Konsummöglichkeiten? Ist Unterhaltungskultur eine Flucht vor der Realität? Und wie nachhaltig ist Kultur eigentlich? Dazu aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann: »Dies geschieht auch im Zusammenhang mit einer immer breiter werdenden und blühenden Festivalkultur. Ein Festival steht nie nur für ein isoliertes, kulturelles Ereignis, sondern für eine Vielfalt und Fülle. Dazu gehört meistens ein kulinarisches Angebot und häufig auch ein Marktplatz. Ein Festival wartet mit einer zeitlichen Dauer auf, die es ermöglicht, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Immer häufiger werden auch verschiedene Kultursparten im Rahmen des gleichen Festivals angeboten. Andere Trends in der Erlebniskultur sind immer raffiniertere Wellnessangebote und der Sektor der Computerspiele. Letzterer entwickelt sich in Richtung virtueller Realität, worin wieder sehr viele Möglichkeiten liegen.« Mit Künstler:innen und unter Einbezug von Kulturverbänden und Organisationen, die sich für eine nachhaltigere Kultur einsetzen, ist es das Ziel, das Thema möglichst in seiner ganzen Bandbreite zu erfassen. Ergebnis sind eine Ausstellung und eine Publikation.

»In der Bauindustrie bieten sich natürliche Materialien wie Lehm wie schnell wachsende Rohstoffe wie Stroh und Hanf an. In Asien könnte dem Bambus eine viel wichtigere Rolle zukommen. Durch Stroh kann bei der Isolation von Gebäuden die gleiche Wirksamkeit erzielt werden wie mit den heute vielfach üblichen synthetischen Dämmstoffen. [30] Die Häuser, und mit ihnen die Menschen, die in ihnen leben, können aber wesentlich besser «atmen». Weiter fällt viel weniger graue Energie an, wie der Energieaufwand bei der Herstellung von Produkten bezeichnet wird. Aus Hanf kann ein betonähnliches Produkt hergestellt werden, das aber wesentliche Vorteile bietet, da es viel leichter und zugleich robuster ist als herkömmlicher Beton.[31] An der ETH Zürich wird zur Verwendung von Gießlehm geforscht, bei der die gleichen Maschinen zum Einsatz kommen können, wie bei der Verarbeitung von Beton. [32] Und wir können Baustoffe aus Pilzen herstellen. Dies sind nur einige Entwicklungen im Baubereich, die exemplarisch aufzeigen, was bei der Verarbeitung von Rohstoffen für ein großes Potenzial brach liegt. Denn es geht nicht darum, einen Schritt in der Entwicklung zurückzugehen. Die Verwendung von Naturmaterialien lässt sich mit neuen Technologien verknüpfen (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann) In Zusammenarbeit mit einer oder mehrerer Hochschulen und/oder Universitäten fragen wir uns nach Entwicklungen und Potentialen und entwerfen die Architektur der 2060er- und 2070er-Jahre. Bei Ima Adama sind verschiedene Publikationen (respektive Webseiten) zu dem Thema angedacht, die eine futuristische und nachhaltige Baukultur virtuell zugänglich machen.

Die Zukunft der Demokratie verhandeln wir auf unserem »Dorfplatz«, zugleich ein Marktplatz der Ideen. Welche Narrative und Bilder wirken in Bezug auf die Demokratie? Was sind laut der Wissenschaft die Gründe dafür, dass die Politik sich aktuell sehr schwer tut mit der Problemlösung? Was gibt es an Ideen und Ansätzen, die unterstützend wirken können? Wir fragen nach den Potentialen von Partizipation, Bürgerräten, partizipativen Budgets und weiteren Ansätzen. In einem ersten Schritt kontaktieren wir die relevanten Institutionen und Organisationen der Demokratieforschung. Was sind deren ihre aktuellen Erkenntnisse? Mit ihnen zusammen entwickeln wir für ländliche Region einen Prozess, der verschiedene Haltungen und Ansätze auf einem Marktplatz einander gegenüberstellt. Dies geht von autokratischen Ansätzen über Populismus bis hin zu Partizipation und neuen, demokratischen Ansätzen (Neustart Schweiz, Netzwerk Globale Dörfer, Konsentverfahren). In einem Prozess, angeleitet von Fachpersonen partizipativer Theaterkunst, werden verschiedene »Rollen« von Laien eingenommen, die sich für bestimmte Ansätze stark machen. Auf dieser Grundlage beginnt ein Wettstreit der Ideen, in den auch eine bestimmte Anzahl »Bürger:innen« mitspielen. Es handelt sich um eine Art Rollenspiel, mit dem Ziel die Welt zu retten, das auf Improvisation aufbaut. Dazu entsteht ein Film, der die Erkenntnisse auf dem Prozess wiedergibt.

Film und Fernsehen: Aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann: »Dies erklärt auch die Popularität der Sissi-Filme. Nach erfolgreichen Vorläufern in Literatur und im Theater kam 1955 der erste Sissi-Film in die Kinos. [23] Da er sich als ein großer Erfolg herausstellte, wurden 1956 und 1957 zwei weitere Filme gedreht. In den Filmen steckte viel drin, von dem die Leute träumten. Einerseits die romantische Liebe und die Heirat aus Liebe. Dies gegen gewisse Widerstände, da es anders geplant war. Franz Joseph I. sollte eigentlich die Schwester von Elisabeth heiraten, die in ihrem Wesen wesentlich angepasster und höfischer war. Weiter der Freiheitsgedanke und die Auflehnung gegen Autoritäten, insbesondere in der Rolle von Sissis Vater, der sich nicht das Trinken mit seinen Kumpanen über die Stände hinweg verbieten lassen wollte. Kein Grund sich zu verbiegen, nur weil er eine Kaiserin zur Tochter hat. Dieser starke Freiheitsgedanke lebte in den Filmen auch in Sissi weiter. Und dann aber auch Wien, der Hof und der üppige Barock. Reichtum, die Möbel und Gemälde, sowie die üppig gedeckten Tafeln. Besonders aber auch das schöne Geschirr und die Kristallgläser, die zu der Zeit viele für ihr eigenes Heim angeschafft haben. Manches Wohnzimmer hatte plötzlich etwas vom Wiener Kaiserhof. Mit ein Grund für die Popularität von Sissi war aber auch ihr Wunsch nach Frieden und die Liebe für Ungarn, einer «fremden» Nation. Die Menschen wollten nach den beiden Weltkriegen Frieden, Wohlstand und das «schöne Leben». Für diesen Wunsch stand Sissi. Gerade auch, weil sie all dies nicht einfach geschenkt erhielt, sondern sich dafür einsetzen musste.«

Filmwissenschaftler:innen und Soziolog:innen evaluieren als Start dieses Prozesses die wichtigsten Narrative aus der Filmgeschichte zur Industrialisierung, Kapitalismus, Fortschrittsglauben, Naturschutz, indigenem Wissen, etc.. Im nächsten Schritt schauen wir, welche Narrative zu welchen Strömungen und Bevölkerungsgruppen passen. Dabei bedienen wir uns den Sinus-Milieus und Spiral Dynamics nach Don Beck. In einem partizipativen Workshop mit bis zu hundert Teilnehmer:innen aus unterschiedlichsten Milieus fragen wir nach Vor- und Nachteilen der verschiedenen Narrative. Dann laden wir ein neue Geschichten zu erfinden, die einer positiven Entwicklung nützlich sein könnten. In Kleingruppen werden einfache Storyboards ausgearbeitet. In Rollenspielen tauchen wir in diese ein. Autor:innen nehmen diese auf und entwickeln daraus Drehbücher für die Filme der Zukunft.

Sichtbarkeit von Lösungsansätzen: Was gibt es alles an Ideen und Lösungsansätzen für einen Wandel? Wir laden Expert:innen ein, zu sammeln.. von erneuerbaren Energien über Gemüse- und Lebensmittelkooperativen bis hin zu 3D-Druckern und KI. Wir fragen einerseits Umweltwissenschaftler:innen, wie hoch sie das Potential verschiedener Ansätze einschätzen und ob neue Schwierigkeiten entstehen könnten bei breiter Anwendung. Das gleiche machen wir in einer Umfrage bei der Bevölkerung (Stadt und Land) und fragen zugleich nach Akzeptanz der Ansätze und der Bereitschaft das eigene Konsumverhalten entsprechend anzupassen. Wir schauen, wie die Akteure, die diese Ansätze bereits leben oder Geschäftsmodelle daraus entwickelt haben, auftreten und wie das Marketing aussieht. In Workshops und mittels Rollenspielen suchen wir nach weiteren Ansätzen für die Kommunikation der Angebote. Künstler:innen entwickeln daraus Werbung, die wir im öffentlichen Raum oder bei Veranstaltungen wie Messen bei einer möglichst breiten Bevölkerung testen. Hier gibt es eine Schnittmenge zu Konsum und Einkaufen.

Grundhaltungen zu Technik: Aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann: »Wir verhalten uns zwar immer noch so, als könne uns die Technik retten. Glaubt aber noch eine Mehrheit der Menschen an relevante Neuerfindungen und wirkliche Weiterentwicklungen bestehender Technologien, die nicht zu neuen Problemen führen? Damit meine ich eine relevante Mehrheit der Bevölkerung und nicht nur Wissenschaftler:innen und Investor:innen. Und zwar nicht nur die Entwicklungen, die nach der nächsten Kurve folgen und bereits absehbar sind. Sondern ich spiele auf Zukunftsvisionen an, wie sie bis in die 70er-Jahre in Science-Fiction-Filmen und -Literatur gang und gäbe waren. Wie viel Raum nehmen solch positive Entwicklungsmöglichkeiten heute in der Populärkultur noch ein?«

In einem ersten Schritt tragen Kulturwissenschaftler:innen aus der Populärkultur und Science Fiction der letzten Jahrzehnte positive und negative Zukunftsbilder zusammen und schauen, ob und wie sich diese im Laufe der Zeit verändert haben. Im Prozess werden daraus verschiedene Haltungen zu Techniken extrahiert, die mit diesen Bildern transportiert werden. In einer Umfrage mit einer, wenn möglich, repräsentativen Menge an Menschen, wird abgefragt, welche dieser Haltung Zustimmung und welche Ablehnung auslösen. Mittels Rollenspielen ergründen wir diese weiter. Zudem schauen wir, ob es bereits Studien und Literatur gibt zu diesem Thema. So haben wir eine erste Übersicht, wie Menschen aktuell das Potential von Technik einschätzen und obige Einschätzung von Manuel Benjamin Lehmann stimmt. Kulturwandel geschieht meist sprunghaft. In einem nächsten Schritt fragen wir in einem Rollenspiel Expert:innen wie Laien, welche Ereignisse das Potential haben könnten, unser Verhältnis zur Technik zu verändern. Daraus entwickeln Künstler:innen skizzenhafte Storyboards unter Einbezug von KI. Diese werden auf Steady veröffentlicht. Es könnten daraus Graphic Novels, Romane oder Filme entstehen, die bei Ima Adama veröffentlicht werden.

Konkurrenz und Kooperation – die folgenden Abschnitte sind alle aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann (von unterschiedlichen Seiten):

»Weiter liegt die Vermutung nicht fern, dass ökonomische Theorien von ihrer Zeit beeinflusst sind. Diese Zeiten waren aber immer von einem Mangel geprägt. Menschen lebten in Armut, hatten zu wenig und mussten hungern. Eine besser funktionierende Wirtschaft sollte diese Missstände beheben. Dies trieb viele Ökonom:innen an. Eine der Schlussfolgerungen aufgrund des Mangels war, dass die Menschen in Konkurrenz zueinander stehen, da es nicht für alle reicht. Zudem wurde Darwin dahingehend interpretiert, dass Konkurrenz das vorherrschende Prinzip bei der Evolution darstellt. Zweifel daran sind berechtigt, wie ich noch darlegen werde. Das Konkurrenzdenken wird bis heute in der Ökonomie als Erfolgsprinzip und als treibende Kraft gesehen.«

»Nun hat uns die Ökonomie über Generationen hinweg gesagt, dass es zu wenig gibt und wir in Konkurrenz zueinander stehen. Und nun schwebt wie ein Damoklesschwert über uns, dass wir zusätzlich sparen und uns einschränken müssen. Der Kuchen wird also kleiner und demzufolge vermutlich auch mein Kuchenstück. Wie reagieren wir, wenn über einen Kuchen, der kleiner wird, verhandelt werden muss? Wir gehen in den Widerstand. Es ist nachvollziehbar, dass eine Mehrheit so reagiert. Dazu kommt, dass es vielen ein Bedürfnis ist, sich nichts sagen lassen zu müssen. Der Staat muss uns nicht vorschreiben, wie wir zu leben haben!«

»Als erster Ökonom stuft er in seinem Buch «Wohlstand der Nationen» die Bedeutung der Arbeit als wichtiger ein als die Natur als Ressource für die Güterproduktion. [21] Mit seinen Thesen legte er eine theoretische Grundlage, der an Wirtschaftsuniversitäten immer noch eine große Bedeutung beigemessen wird. Dabei wird Smith dahingehend interpretiert, dass dem Egoismus eine wesentliche Bedeutung zukommt, da er den Menschen antreibt. Ihr Streben führe zu Wirtschaftsentwicklung und Wachstum. Der freie Markt sorge dafür, dass alle etwas davon haben. Egoismus, Konkurrenzdenken und das Prinzip der Freiheit richten es. Dies führe zu einer Reduktion der Armut. Die Interpretationen seiner Theorien sind wesentlich mitverantwortlich dafür, dass dem Potential von kooperativem Verhalten in der Wirtschaft seitens der Forschung über lange Zeit hinweg nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.«

»Wir sollten aufhören, materiellen Wohlstand und soziale Beziehungen gegeneinander auszuspielen. Als würde das eine das andere ausschließen. Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Für die Wirtschaft der Zukunft brauchen wir beides. Wenn wir teilen statt besitzen und gemeinsam zu Produzenten werden – unterstützt von Fachkräften – brauchen wir vermehrt soziale Fähigkeiten. Wir leben in einer Gesellschaft, die seit zweihundert Jahren Konkurrenz für das wesentliche Prinzip hält. Und darum haben wir Defizite in Bezug auf die Kollaboration.«

»Die Schaffung von Sinnhaftigkeit ist häufig die Motivation hinter den kollaborativen Projekten. Wir sind nicht so konkurrenzgesteuert, wie uns weisgemacht wird. Ich sehe sogar ein Potential, dass durch kollaborative Modelle die Mitte der Gesellschaft für nachhaltige Verhaltensweisen gewonnen werden kann. Was mit dem Argument der Nachhaltigkeit allein nicht gelingt, wird durch Modelle möglich, die Gemeinschaft und Gemeinsinn schaffen. Zusammen etwas Sinnvolles anzupacken, ist einer der Hauptfaktoren, der uns Menschen überhaupt motiviert, tätig zu werden. Machen macht Freude! Wir können in kollaborativen Projekten zusammen mit anderen für uns nützliche Dinge erschaffen. Dies als ergänzende Tätigkeit zur Bildschirmarbeit, die uns heute so stark einnimmt. Der Mensch will schöpfen. Dies bedeutet Glück.«

»Dabei sind es die kleinen Dinge, die am einfachsten zu erschaffen sind. Die Wildblumen oder Kräuter auf dem Fenstersims oder das Gemüse im Gemeinschaftsgarten. Aber auch kleine Dienste in der Nachbarschaft sind unkompliziert und einfach möglich. Wer dies mit anderen zusammen tut, schafft für sich einen Mehrwert. Aus der Glücksforschung ist bekannt, dass, wer in seinem direkten Umfeld Einfluss nehmen kann und sich über diese Erfolge freuen kann, viel eher auch die positiven Entwicklungen im Großen sieht. Daraus könnte mit der Zeit ein neues Narrativ entstehen. Dieses löst die Aussage ab, dass Konkurrenz und Wettbewerbsdenken die besten Treiber für Innovation sind. Sondern, dass das voneinander Lernen in kollaborativen Projekten den größten Nutzen stiftet.«

»Aus der Verhaltensforschung ist bekannt, dass Gruppen, die intern kooperieren, am erfolgreichsten sind. [37] Vertrauen kann in überschaubaren Gruppen am besten entstehen. Ein Empfinden des Wohlseins und der Fülle baut auch darauf auf, dass wir unseren Mitmenschen, den bekannten und den unbekannten, mehr vertrauen. Darum sind die Forschungsergebnisse, die das Konkurrenzprinzip als einen wesentlichen Treiber unseres Strebens in Frage stellen, so wertvoll.«

Wir wollen mehr wissen zum Miteinander. Wie wird es in den Städten und auf dem Land eingeschätzt? Was sind gängige Narrative? Was sagt die Forschung zu Kooperation, Kollaboration, Vereinsamung und Bindungsängsten. Was gibt es an Förderung von Gemeinschaft und Zusammenleben? Wie sehen Wunschbilder und Sehnsüchte aus? Inwiefern beeinflussen diese unser Handeln, unseren Konsum und unser Engagement. Hat ein soziales Miteinander das Potential unser Konsumverhalten zu verändern? Wie gelingt Kooperation für mehr Nachhaltigkeit (anstatt, dass wir über Teilaspekte streiten). Was gibt es an positiven Beispielen in Bezug auf Kollaboration (Transition Towns, Ernährungsräte, Energieregionen, etc.)? Sind diese mehrheitsfähig oder was wären Voraussetzungen, dass dies gelingt? Um all dies und noch mehr geht es in Workshops und Rollenspielen, Interviews und künstlerischen Prozessen. Dafür suchen wir die Zusammenarbeit mit Hochschulen oder Universitäten.

Umweltpsychologie – Angst, Wut und Trauer: Glauben wir noch an eine positive Zukunft? Inwiefern kann Klima- oder Zukunftsangst lähmend wirken? Was ist der Einfluss der Kulturindustrie, insbesondere mit Filme mit ihren Weltuntergangs-Szenarien? Was löst die irreparable Zerstörung der Natur bei uns aus? Welche Konzepte und Methoden gibt es im Umgang mit diesen Gefühlen? Wie könnten Räume und Medienbeiträge aussehen, in denen diese Gefühle Platz haben? Wie müssten diese gestaltet sein, damit möglichst viele Menschen partizipieren? Was könnten die Einflüsse von persönlichen und kollektiven Traumata sein, wenn es um gesellschaftliche Transformation geht? Wie sähe eine traumabewusste Kultur ist. Ist eine breite Akzeptanz dafür vorstellbar? Diese und andere Fragen ergründen wir mit persönlichen Befragungen und Workshops. Die Kunst hat eine reflektierende Funktion.

Zudem fragen wir uns im Rahmen dieses Prozesses, wie in unterschiedlichen Kultur mit negativen Gefühlen in Bezug auf Krankheit und Tod umgegangen wird. Vielleicht etwas aussergewöhnlich in dieser Aufzählung: Aber auch die Geburt interessiert uns, weil sie einhergehen kann mit Traumata. Wir entwickeln in einem eigenen Teilschritt Visionen, wie ein anderer Umgang mit Krankheit, Tod und Geburt aussehen könnte, der sich weniger im Versteckten abspielt. Daraus entwickeln wir konkrete Beispiele, deren Akzeptanz wir dann wiederum in einem partizipativen Prozess testen. Die Erkenntnisse aus diesen Prozessen fliessen in den gesamten Prozess zur Psychologie und Gefühlen ein.

Ernährung und Gesundheit: Ernährung ist ein Bereich, in dem sich neue Trends häufig sehr früh zeigen. Die eigene Gesundheit ist einem wichtig. Zudem gibt es aber bei vielen starke Widerstände, wenn es darum geht seine Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Mit einem partizipativen Prozess und Rollenspielen ergründen wir Bilder und Narrative in Bezug auf Ernährung und Gesundheit. Was animiert zu gesundem Verhalten und was wirkt dem eher entgegen? Wie müssten Kampagnen und Ernährungstipps gestaltet sein, dass sie angenommen werden?

Zukunft der Finanzwirtschaft: »Ganz allgemein denken wir über Geld, als wäre es eine natürliche Ressource, die endlich ist. Oder zumindest die meisten von uns tun dies. Und wir handeln entsprechend. Geld ist aber etwas, das wir Menschen künstlich erschaffen. Wir entscheiden, wie wir dies tun. Die aufkommenden digitalen Währungen bringen die Chance mit sich, dass uns dieser Umstand bewusster wird.  Wir tun gut daran, künftig möglichst viele Geldsysteme zu schaffen. Es ist dann viel weniger folgenreich, wenn eines durch Instabilität ausfällt. Ich möchte mit folgender Aussage noch weiterdenken: Möglichst viele verschiedene Geldsysteme zu haben, ist ein Ausdruck der Fülle! Aber auch das Wie spielt eine Rolle. Wir tun gut daran, mindestens einige unserer zukünftigen digitalen Geldsysteme möglichst stabil zu konstruieren. Wie dies machbar ist, lässt sich bei Lokalwährungen und sogenannten Regionalgeldern abschauen. Wichtig ist, dass ein leichter Minuszins dazu führt, dass es uninteressant ist, diese Währungen zu horten oder mit ihnen zu spekulieren. Dieses Geld soll im Umlauf sein. Die Funktion der Vorsorge erfüllt es dann aber weniger gut. Dafür können wir wiederum anderes Geld kreieren. Oder auch Zeittauschsysteme. Wenn ich jetzt darauf weiter eingehe, greife ich ein sehr großes Thema auf. Es finden sich einige Bücher dazu im Literaturverzeichnis. [26]« (aus »Das schöne Leben 2.0« von Manuel Benjamin Lehmann)

Was sind die vorherrschenden Gefühle in Bezug auf Geld in unserer Gesellschaft? Wie müsste das Geldsystem gestaltet sein, dass es Nachhaltigkeit fördert? Dies ergründen wir in Workshops und einem Rollenspiel zusammen mit Expert:innen und Laien. Dabei lernen wir von bestehenden, komplementären Geldsystemen und entwickeln Ideen für ein neues Geld. Dabei wenden wir die Methode des Design Thinking an.

Umweltbildung: Wir laden Organisationen ein, die im Bereich Umweltbildung tätig sind, mittels einem Rollenspiel herauszufinden, welche Narrative und Haltungen sie heute vermitteln, ob sich diese unterscheiden von den Erkenntnisse aus den verschiedenen Prozessen des Zukunftslabs und wie diese in ihre Arbeit einfliessen könnten.

Positive Science Fiction und Zukunftsgeschichten (Quintessenz, Synopse): Wir verschaffen uns einen Überblick zu den Erkenntnissen aus den Prozessen. In verschiedenen Workshops und spielhaften Anlagen kreieren wir mit Autor:innen und Kommunikationsfachpersonen Skizzen für Geschichten, die in einer weiteren Ausarbeitung bei Ima Adama veröffentlicht werden können. Eine Abschlussausstellung präsentiert die wesentlichsten Erkenntnisse.